Spiel- und Kulturhaus Tutti Kiesi, das St. Josefshaus und die Bürgerstiftung: Ein starkes Bündnis für Inklusion im Ferienprogramm

Das Spiel- und Kulturhaus Tutti Kiesi und der Ambulante Familiendienst des St. Josefshauses Rheinfelden pflegen seit vielen Jahren eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt dieser Kooperation steht das gemeinsame Ziel, allen Kindern, unabhängig von ihrer Herkunft, ihren Fähigkeiten oder ihren Lebensumständen, die gleichberechtigte Teilnahme am Offenen Ferienprogramm zu ermöglichen. Alexander Keil, Leiter von Tutti Kiesi, und sein Stellvertreter Malte Lindemann berichten über die gelebte Inklusion, bei der jedes Kind willkommen ist und dieselben Chancen erhält.


Chancengleichheit durch Kooperation und Engagement

„Wir versuchen, allen Kindern dieselbe Chance zu geben, an unserem Programm teilzunehmen“, betont Alexander Keil. Doch Chancengleichheit ist nicht immer selbstverständlich. Kinder aus sozial schwachen Familien stehen oft vor finanziellen Hürden. Um diese abzubauen, hat Tutti Kiesi eine wichtige Kooperation mit dem Verein Chinderlache e.V. geschlossen. Dieser Verein ermöglicht die Teilnahme am Ferienprogramm, indem er finanzielle Barrieren überwindet.

Auch sprachliche Barrieren werden aktiv angegangen. Das Tutti-Team setzt auf kreative Ideen, wie etwa ein mehrsprachiges Team, um Kinder optimal ansprechen zu können. Keil weist zudem darauf hin, dass Inklusion nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch eine gesetzliche Pflicht gemäß SGB VIII ist.


Barrierefreiheit und ein Inklusionskicker als Signalwirkung

Barrieren können sich auch durch geistige oder körperliche Einschränkungen ergeben. Hier ist es von großer Bedeutung, das Haus barrierefrei zu gestalten und die Angebote bewusst so zu wählen, dass Kinder mit körperlichen Einschränkungen ebenfalls an Aktivitäten wie Action Painting, Ausflügen oder Tischkickerturnieren teilnehmen können.

In diesem Zusammenhang berichten Cornelia Rösner und Klaus Schäuble von der Bürgerstiftung Rheinfelden von einem Antrag des Spielhauses zur Anschaffung eines Inklusionskickers. „Wir waren begeistert von der Idee“, so Klaus. „Für uns war das kein großer Diskussionspunkt.“ Sie hatten zuvor noch nie von einem Inklusionskicker gehört, waren aber sofort überzeugt, als sie erfuhren, dass der Kicker höhenverstellbar ist und bis zu vier Rollstuhlfahrer gleichzeitig daran teilnehmen können. „Mit solchen Investitionen geht es uns auch um die Signalwirkung an die Öffentlichkeit“, ergänzt Cornelia Rösner. „Es ist uns wichtig, die Gesellschaft für die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit zu sensibilisieren, unter anderem mit Spielgeräten für soziale Einrichtungen oder öffentliche Spielplätze.“ Tabea Stratz vom St. Josefshaus, Alexander und Malte freuten sich sehr über die großzügige Spende des Inklusionskickers, der ein weiteres Zeichen für gelebte Inklusion setzt.

Die Vielfalt im Tutti Kiesi: Ein Erfolgsmodell dank starker Partner

Die Vielfalt im Tutti Kiesi wird maßgeblich durch die Kooperation mit der Ambulanten Familienhilfe des St. Josefshauses ergänzt. Tabea Stratz vom St. Josefshaus berichtet, dass die Teilnahme am Tutti-Kiesi-Programm eine große Bereicherung für die betreuten Kinder ist. Sie knüpfen Kontakte zu anderen Kindern und schließen Freundschaften. Viele Eltern melden ihre Kinder bewusst über die Ambulante Familienhilfe für das Ferienprogramm an, weil sie wissen, dass sie ins Tutti Kiesi kommen.

Ein eindrucksvolles Praxisbeispiel zeigt, wie ein Kind im Rollstuhl fürsorglich von einem anderen Kind aus dem Tutti-Kiesi-Programm begleitet, mit ihm gespielt und sogar beim Essen unterstützt wurde. Die Ambulante Familienhilfe kommt mit den Kindern und geschultem Personal ins Tutti Kiesi, was besonders wichtig ist, wenn es um Themen wie Sondierung, Nahrungszufuhr oder Medikamentenvergabe geht.

Malte Lindemann vom Tutti Kiesi bestätigt, dass diese Art der Kooperation ein echtes Erfolgsmodell ist. Die Kinder selbst machen keine Unterschiede, ob sie sich direkt im Tutti Kiesi oder über die Ambulante Familienhilfe angemeldet haben – alle sehen sich als gleichwertige Teilnehmer. „Insofern wird das Angebot weitergeführt und die Förderung von Vielfalt, der Abbau von Barrieren sowie soziale Verantwortung und Zusammenhalt aktiv unterstützt“, fasst Lindemann zusammen.

Quelle: Pressemitteilung der Kaltenbach Stiftung für die Oberbadische Zeitung

11. Betriebsbesichtigung naturenergie netze

Auf Einladung unseres Stiftungsratsmitglieds Klaus Müller erhielt eine knapp 30-köpfige Gruppe sehr interessierter Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des Projekts „Betriebsbesichtigungen“ spannende Einblicke in die Welt des Stroms. Klaus Müller selbst, Finanzchef und Mitglied der Geschäftsleitung von Naturenergie, sowie weitere Mitarbeiter*innen erläuterten zunächst die Zusammensetzung des deutsch-schweizerischen Unternehmens mit seinen unterschiedlichen Standbeinen und seiner Reichweite bzw. diverser Niederlassungen bis Donaueschingen im Norden und bis hinunter ins Wallis. Groß geschrieben in der Vision sind die nachhaltige Energiegewinnung und -verteilung, die lokale Verwurzelung und Bodenständigkeit und die hohe Investitionsbereitschaft zur Sicherung einer relativen Autarkie. Der Standort Rheinfelden ist mit über 600 Mitarbeitenden der größte.

Ein Teil der vielen Spezialisten, die bei Naturenergie tätig sind, wird auch vor Ort ausgebildet, ob es sich um technische oder kaufmännische Berufe handelt oder um Studiengänge in Zusammenarbeit mit den DHBWs Lörrach und Mannheim. Die vorbildliche, äußerst kreative Ausbildungswerkstatt hätte auch die Gruppe zur Mitarbeit animieren können.

Höhepunkt war aber eindeutig der Besuch der Netzleitstelle in der Schildgasse, auf deren Großbildschirmen 400.000 Punkte des Wirkungsbereichs erfasst, gesteuert und kontrolliert werden, und das rund um die Uhr. Die Erläuterungen der schwierigen Abläufe durch die Verantwortlichen vor Ort trugen zum besseren Verständnis bei. Dabei wurde auch der Begriff „sensible Infrastruktur“ thematisiert, und man erfuhr, dass regelmäßig eine Firma damit beauftragt wird, professionelle Hacker in das System einzuschleusen, um den „worst case“ zu simulieren und entsprechende Reaktionen zu trainieren, damit unser Strom täglich zur Verfügung steht!

Den vielen Fragen der Gruppe stellten sich alle Beteiligten im Anschluss bei einem reichhaltigen, sehr leckeren Apéro im Personalrestaurant.

Ein herzliches Dankeschön an Klaus Müller und seine Mitstreiter*innen für dieses großartige Erlebnis!

10. Betriebsbesichtigung bei Hiltensberger Gebäudereinigung

Großer Andrang bei der 10. Betriebsbesichtigung bei der Gebäudereinigungsfirma Hiltensberger in der Einhäge Anfang Mai 2025, davon zwei Drittel „Stammteilnehmende“ und ein Drittel neue. Unsere Idee ist angekommen, und aufgrund der enormen Bandbreite der bisher besuchten Einrichtungen werden auch unterschiedlichste Interessen bedient.

Geschäftsführer Markus Hiltensberger begrüßte die große Schar der Interessierten im neuen Betrieb, der erst im November vergangenen Jahres bezogen wurde. In seiner Einführung in die (Zahlen-)Welt der Gebäudereiniger und in die Entwicklungsgeschichte des knapp 50 Jahre alten Betriebs stellte er Ziele, Werte und Visionen eines Dienstleisters vor, der „mit Menschen für Menschen“ tätig ist und sich u.a. der Klimaneutralität und der Nachhaltigkeit verpflichtet. Darüber hinaus liegt ihm nicht nur das Wohl seiner über 350 Mitarbeitenden und deren Familien am Herzen, sondern er möchte mit seiner Betriebsführung und dem neuen Betriebsgebäude auch positive Zeichen in der Arbeitswelt setzen.

Um diese Ziele und Werte im Gebäude umsetzen zu können, hatte er in der Rheinfelder Architektin Jeannette Knöpfel die ideale Mitstreiterin gefunden, die es verstand, Hiltensbergers Ideen so zu planen und bauen zu lassen, dass fast ausschließlich lokale und regionale Handwerksbetriebe zum Einsatz kamen und sogar der Kostenrahmen unterschritten wurde. Auch sie stand bei der Besichtigung für Erläuterungen von Materialien und Bauweise Rede und Antwort.

Bei einem reichhaltigen Imbiss und gutem Hertener Wein – Hiltensberger ist auch Hobbywinzer – konnten sich die Besucherinnen und Besucher in lockeren Gesprächen mit dem Geschäftsführer und einigen seiner Mitarbeitenden austauschen oder einfach die ansprechenden Räumlichkeiten und die motivierenden Ausblicke in die Natur genießen.

Die Bürgerstiftung sagt vielen herzlichen Dank für diesen freundlichen Empfang!
 

Betriebsbesichtigungen

Es gibt so vieles zu entdecken in unserer Stadt! Die Bürgerstiftung Rheinfelden möchte in Kooperation mit der WST Rheinfelden (Wirtschaftsförderung) zu einer stärkeren Identifikation der Bürgerschaft mit der lokalen Wirtschaft beitragen. Denn diese bietet nicht nur Arbeitsplätze, sondern leistet Großartiges, Innovatives, Besonderes, wodurch deren Bekanntheit weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinausreicht.

Die neuen Termine werden rechtzeitig über Webseite, Presse, VHS-Webseite und Crossiety bekanntgegeben.

Bürger- und Ehrenpreis 2024

Im Beisein zahlreicher Gäste verlieh die Rheinfelder Bürgerstiftung am Tag des Ehrenamtes den Bürger- und Ehrenpreis. Damit zeichnet die Rheinfelder Stiftung alljährlich eine Institution sowie eine Einzelperson für eine besondere ehrenamtliche Tätigkeit aus. Von Bedeutung sind dabei sowohl aktuelle Themen als auch langjähriges selbstloses Engagement. In diesem Jahr ging der Bürgerpreis an die Initiative „Rheinfelden für Demokratie“ und der Ehrenpreis an Gerlinde und Heinrich Schonhardt. Sichtlich gerührt und geehrt nahmen die Preisträger die Auszeichnung entgegen.

Bürgerpreis

In ihrer Laudatio hob die Vorsitzende der Bürgerstiftung Cornelia Rösner die Bedeutung der Demokratie für die Gesellschaft hervor und zeigte den Werdegang der noch jungen Initiative auf. Aufgewühlt durch verschiedene Berichte und Vorfälle, die zeigten, dass unsere demokratischen Werte keine Selbstverständlichkeit mehr sind, beließ es Claudia Kohleis-Rottmann nicht bei dem verbreiteten „man müsste doch etwas tun“. Sie ergriff die Initiative und suchte nach Mitstreiterinnen und Mitstreitern, die sie in Joachim Schoch-Bösken, Anita Bischof, Jörg Hinderer, Elisabeth Schulte-Kemna, Michael Schmidt und Anette Lohmann fand. „Was „Rheinfelden für Demokratie“ in kurzer Zeit erreicht hat, ist beeindruckend. Sie hat es verstanden, Menschen zusammenzubringen – Menschen aus allen Altersgruppen, mit unterschiedlichsten beruflichen und sozialen Hintergründen und verschiedenen Meinungen und Erfahrungen“, betonte Cornelia Rösner. Die Initiative sei ein leuchtendes Beispiel für gelebte Verantwortung, für gesellschaftliche Teilhabe und für den unermüdlichen Einsatz für die Demokratie, die uns als Gesellschaft zusammenhält, so die Laudatorin. Die Auszeichnung übergab die Vorsitzende der Bürgerstiftung mit den Worten: „Als Anerkennung für ihre Arbeit und ein Zeichen für uns alle – leisten sie einen unschätzbaren Beitrag für unsere Stadt und darüber hinaus. Sie zeigen, dass Engagement Wirkung zeigt, dass jede Stimme zählt und dass es sich lohnt, für unsere Demokratie einzustehen.“

Ehrenpreis

Der Ehrenpreis ging in diesem Jahr erstmalig an ein Ehepaar, an Gerlinde und Heinrich Schonhardt. Diese wurden für ihr unablässiges Engagement in Kunst und Kultur ausgezeichnet. Die Haltung, sich sozial und kulturell zu engagieren, habe Heinrich Schonhardt, der mit zwölf Geschwistern aufwuchs, wohl schon mit der Muttermilch aufgesogen, wie Rainer Liebenow, der Vorsitzende des Stiftungsrates, berichtete. Es begann mit dem Sanitätsdienst beim Roten Kreuz, es folgten viele Jahre bei der Volkskunstbühne und dem Kulturring und zuletzt engagierte sich Heinrich Schonhardt in der Fahrradwerkstatt des Freundeskreises Asyl. Oft füllte Heinrich Schonhardt mit seinem Engagement eine Lücke, die später durch „Hauptamtliche“ übernommen wurde. So war beispielsweise der mit dem Erfolg des Kulturrings verbundene administrative Aufwand so hoch, dass die Stadt als Träger dieser Einrichtung fungieren musste und daraufhin das Kulturamt gründete.

Auch Gerlinde Schonhardt füllte beherzt solche „Lücken“ und wartete nicht bis Hilfe „von oben“ kam. So bot sie Mitte der 1980er Jahre – als Aussiedler aus Russland und Polen nach Rheinfelden kamen – Sprachkurse in der Kita in der Schildgasse an. Vielen Rheinfeldern sei sie als Stadtführerin und Schauspielerin bekannt. Dass ihr Mann ihr aus „Compliancegesichtspunkten“ keine Hauptrolle erlaubt habe, ärgere sie noch heute, berichtete der Stiftungsratsvorsitzende schmunzelnd. Er bedankte sich bei den Preisträgern für ihr vorbildhaftes, vielfältiges Engagement.

Reaktion der Preisträger

Beide Preisträger zeigten sich von der Auszeichnung sichtlich gerührt und geehrt. Ein lebendiges und vielfältiges Miteinander brauche den Einsatz der Mitbürgerinnen und Mitbürger, erklärte Heinrich Schonhardt. „Wir haben nur versucht, unseren Beitrag zu leisten.“

Auch Claudia Kohleiss-Rottmann, die gemeinsam mit dem Organisationsteam den Preis entgegennahm, dankte für die Auszeichnung. Hinter der Initiative stünden mehr als 50 Personen, denen sie allen für ihre Unterstützung danke. „Dass aus dem Gedanken einer Einzelperson ein solches Netzwerk entstehen kann, ist für mich wie ein kleines Wunder“, so die Initiatorin. „Wir möchten auch in Zukunft engagierte Fürsprecher für unsere Demokratie sein und laden sie alle ein, mitzumachen.“

Dankesworte

Abschließend drückten Bürgermeisterin Kristin Schippmann sowie die Rheinfelder Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller ihren Dank und ihre Anerkennung gegenüber den Preisträgern sowie der Bürgerstiftung aus. „Wir sind stolz, dass wir in Rheinfelden Menschen wie sie haben“, betonte Bürgermeisterin Kristin Schippmann.

Betriebsbesichtigung bei Vogt-Plastic

Unsere 9. Betriebsbesichtigung galt der Firma Vogt-Plastic, die in ihrem Rheinfelder Werk den gelben Sack und die Abfälle aus der gelben Tonne recycelt, um daraus nachhaltige Kunststoffgranulate herzustellen. PR-Mitarbeiterin Michelle Werner führte nach einer allgemeinen Einführung durch zwei große Werkshallen, in denen ohne Vorsortierung die Abfälle zerkleinert, gewaschen und mit Hilfe verschiedener Trennsysteme sortiert werden. Das Prozesswasser wird mehrfach genutzt, und es gibt eine werkseigene biologische Kläranlage. Metalle werden zur Weiterverarbeitung an andere Firmen verschickt, nicht verwertbare Rückstände zur Müllverbrennung. Die aussortierten Kunststoffe, die mehr als 50 % ausmachen, werden unter Hitzeeinwirkung granuliert und zur Herstellung nachhaltiger und umweltfreundlicher Produkte wie Shampooflaschen, Gießkannen, Stuhlschalen, Aufbewahrungsboxen, Gartenzubehör, Autoteile u.a.m. weiterverarbeitet.

Der Leistungsumfang sprengt das Vorstellungsvermögen der Besucher und Besucherinnen: 160.000 t Leichtverpackungsabfälle und 50.000 t vorsortierte Kunststoffballen werden jährlich verarbeitet. 85.000 t Kunststoffgranulat werden hergestellt. Deutschlandweit ist Vogt-Plastic das einzige Unternehmen mit diesen speziellen Abläufen. Mit diesen Informationen und Einblicken konnte für die zahlreichen Interessierten eine weitere Lücke im Rheinfelder Wirtschaftspuzzle geschlossen werden.

Mobilität ist mehr als Bewegung

„Wir müssen das Altern neu betrachten, denn „die Alten“ gibt es nicht mehr, so der Referent des Abends, Prof. Dr. Dr. Slavko Rogan von der Berner Fachhochschule für Gesundheit. Das Ziel der „neuen Alten“ sei die Aufrechterhaltung von Lebensqualität und Gesundheit. Sein Forschungsinteresse konzentriert sich auf die Entwicklung von Präventions- und Trainingsprogrammen, z.B. auch Sturzprophylaxe. Und so erlebten die knapp 60 Anwesenden eine äußerst interessante, abwechslungsreiche Einstiegsvorlesung in die Thematik unter Einbeziehung interaktiver Elemente wie Filmausschnitte oder Konzentrationstests in Kurzform.

Rogan bettete das Teilwissen der Zuhörerschaft in ein ganzheitliches, anthropologisches Konzept ein und beleuchtete das Thema Mobilität und Bewegung nicht nur unter körperlichen und geistigen Aspekten, sondern auch von soziologischer Seite. Seine Forschungsergebnisse verpackte er in praktische Beispiele, die manche Anwesende aufgrund eigener Erlebnisse bestätigen konnten. Die wichtigste Botschaft Rogans war jedoch die, dass die Alterungsprozesse zwar bei allen Menschen bereits im 3. Lebensjahrzehnt beginnen, aber durch einen aktiven Lebensstil jederzeit verlangsamt werden können.
Körperliche und geistige Leistungsfähigkeit kann trainiert werden. Nur die aktive Muskulatur produziert Signalstoffe, setzt Nervensignale, sorgt für neue Verknüpfungen, für bessere Orientierung, für Mobilität in komplexer oder neuer Umgebung. Ein aktiver Lebensstil fördert körperliche und unterstützt geistige Beweglichkeit. Eine optimistische Lebenseinstellung trägt ebenfalls entscheidend dazu bei.

Wer zum Vortrag gekommen war, um ein Patentrezept mit nach Hause zu nehmen oder einmal wieder den erhobenen Zeigefinger zu sehen, ging erleichtert und dennoch bereichert nach Hause. Wann erlebt man schon eine solche Sternstunde, in der – entgegen den üblichen Zuspitzungen und Schreckensmeldungen – sowohl die inneren Zusammenhänge als auch die Abhängigkeiten des Stoffwechselgeschehens so anschaulich dargestellt und erläutert werden. Und: Wir haben es selbst in der Hand!

Der Vortrag war ein kostenloses Angebot der Bürgerstiftung Rheinfelden und des Stiftungsfonds „Pro Senioribus“ an die gesamte Bürgerschaft und gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zu einer neuen Vortragsreihe.

Stiftungsrat der Bürgerstiftung im Amt bestätigt


Die Rheinfelder Bürgerstiftung blickt auf erfolgreiche Monate zurück und darf sich auch über zahlreiche Spenden freuen. Bei den anstehenden Wahlen haben sich mit einer Ausnahme alle Mitglieder des Stiftungsrates erneut für eine weitere dreijährige Amtsperiode zur Wahl gestellt, ebenso das Vorstandsteam. Als Vorsitzender des Stiftungsrates wurde der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, Rainer Liebenow, im Amt bestätigt sowie auch seine Stellvertreterin Birgit Ackermann, Geschäftsführerin des St. Josefshaus.
Auf eigenen Wunsch schied Rainer Vierbaum, der seit 18 Jahren dem Stiftungsrat angehört, aus. Angesichts seines umfassenden Engagements als Stadtrat und Sprecher des Nollinger Stadtteilbeirats habe er sich dazu entschlossen, „seinen Posten zu räumen“, so Rainer Vierbaum. Die Mitarbeit habe ihm immer viel Spaß gemacht und sei insbesondere zu Berufszeiten eine tolle Abwechslung zu den Alltagsthemen gewesen. Rainer Liebenow dankte Rainer Vierbaum für sein langjähriges Engagement und seine Bereitschaft, sich mit seiner Expertise in die Bürgerstiftung – insbesondere als diese noch in den Kinderschuhen steckte – einzubringen.
Den Bericht des Vorstandteams mit Cornelia Rösner (Vorsitzende), Norbert Dietrich (stellvertretender Vorsitzender), Klaus Schäuble (Schatzmeister), Gaby Dolabdjian (Beisitzerin) und Holger Suckert (Beisitzer) verfolgten die Anwesenden mit Spannung. Die Vorsitzende Cornelia Rösner gab einen kurzen Überblick über die laufenden Projekte wie die Bürgerpost, die Schulranzenaktion, die Betriebsbesichtigungen, das Beratungsangebot für Jung und Alt sowie die Neuauflage einer Vortragsreihe. Die Rückmeldungen zeigten, dass vor allem die Verteilung der Schulranzen an finanzschwache Familien sowie das Beratungsangebot, das zwei Mal im Monat im Bürgertreffpunkt Gambrinus stattfindet, wichtige Maßnahmen seien, die verstärkt nachgefragt werden, so die Vorsitzende. Besonders erfreut zeigte sich Cornelia Rösner, dass die Bürgerstiftung in Zusammenarbeit mit der Elterninitiative Löwenstark den Stein für die Gestaltung eines inklusiven Spielplatzes in Rheinfelden ins Rollen gebracht hat. „Dank unserer Initiative ist der Funken nun auch auf andere „Geldgeber“ übergesprungen“, so Rösner. Ein Schlüsselprojekt der Bürgerstiftung ist und bleibt die alljährliche Verleihung des Bürgerpreises sowie des Ehrenpreises. „Am 5. Dezember ist es wieder so weit und wir sind auf die Wahl der Jury gespannt.“
Fest im Blick hat die Bürgerstiftung auch das Jahr 2026. Dann feiert sie nämlich ihr 20-jähriges Jubiläum. „Wir sind schon jetzt dabei erste Ideen für ein Jubiläumsprojekt und Veranstaltungen zu sammeln“, erklärt die Vorsitzende. Vorstellbar wäre beispielsweise, das Thema der Inklusion und Teilhabe auf „Erwachsene“ auszudehnen.

Zufrieden zeigte sich auch Schatzmeister Klaus Schäuble. Dank der Zinsentwicklung, zahlreichen Spenden und eines sparsamen Umgangs stehe die Bürgerstiftung finanziell gut da. Rund 14.500 Euro Spenden konnten in diesem Jahr bislang eingenommen werden. Darüber hinaus erweitern die neu hinzugekommenen Stiftungsfonds „Pro Eichsel“ und „Pro Senioribus“ den Handlungsspielraum der Bürgerstiftung.
Mit Freude begleitet die Rheinfelder Bürgerstiftung die Gründung einer ähnlichen Stiftung in der Nachbargemeinde Grenzach-Wyhlen. „Wir stehen hier gerne mit Rat und Tat zur Seite“, so das Vorstandsteam.

Bürgerstiftung spendet inklusive Stehwippe

Bei strahlendem Sonnenschein und im Beisein vieler Kinder wurden am Weltkindertag auf dem Maurice-Sadorge-Spielplatz zwei weitere inklusive Spielgeräte eingeweiht. Neben dem bereits vor einem Jahr von der Bürgerstiftung gespendeten Rollstuhlkarussell gibt es nun neu eine Stehwippe (finanziert durch die Bürgerstiftung), die von Kindern mit und ohne Behinderung gemeinsam genutzt werden kann, sowie ein Klimperkasten (finanziert durch das Lokale Bündnis für Familie und den Landkreis Lörrach). Damit entwickelt sich der Maurice-Sadorge Spielplatz dank der Unterstützung der Rheinfelder Bürgerstiftung und dem Engagement der Elterninitiative Löwenstark zu einem zentralen inklusiven Spielplatz.

Wie die Vorsitzende der Bürgerstiftung Cornelia Rösner in ihrer Begrüßung betonte, freue sie sich sehr, dass die Rheinfelder Bürgerstiftung – angeregt durch die Anfrage von Löwenstark – in Rheinfelden den Stein ins Rollen bringen konnte für einen zentralen inklusiven Spielplatz. Sie bedankte sich bei allen Spenderinnen und Spendern, die die Anschaffung der Stehwippe (10.000 Euro mit Einbau) erst möglich gemacht haben sowie bei der Stadt für die gute Zusammenarbeit. Anja Heyting von der Elterninitiative Löwenstark kündigte an, dass der Ausbau dank weiterer Spendengelder weitergehe: „Bitte merken Sie sich den 20. September 2025 schon heute vor.“

Alle Akteure betonten, dass gerade das gemeinsame Spiel im Kindesalter perfekt sei, um Vielfalt zu erleben und sich unvoreingenommen auf Augenhöhe zu begegnen. Bester Beweis dafür war das anschließende Spielplatzfest (organisiert vom Familienzentrum, dem Kita Gesamtelternbeirat, Löwenstark und der Bürgerstiftung). Bis in den späten Nachmittag nutzten Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam die verschiedenen Angebote wie Kinderschminken oder Glitzertattoos, lachten Seite an Seite über Clown Pat und probierten die neuen Spielgeräte aus.